Rechenzentren in 16 Staaten und Verpflichtung zu digitaler Resilienz
Von Brad Smith
Vice Chair und Präsident von Microsoft
Vor 42 Jahren brachte Microsoft die allererste Version von Microsoft Word auf den Markt. Es war ein zentraler Meilenstein des Unternehmens, um die Produktivität von Menschen durch Innovationen zu verbessern. Für das noch junge und schnell wachsende Unternehmen markierte die Einführung von Word auch den ersten großen Schritt nach Europa, mit dem ersten Microsoft Produkt, das in mehrere europäische Sprachen übersetzt wurde. Mit Deutsch und Französisch wurde der Anfang gemacht.
Unsere wirtschaftliche Verbundenheit mit Europa ist seitdem immer enger geworden. Uns ist bewusst, dass unser Geschäft darauf beruht, dass wir das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden, sowie der Länder und Regierungen in ganz Europa genießen. Wir respektieren europäische Werte, wir halten uns an europäische Gesetze und wir verteidigen aktiv Europas Cybersicherheit. Unsere Unterstützung für Europa ist unerschütterlich – jetzt und in Zukunft.
In einer Zeit geopolitischer Volatilität verpflichten wir uns, digitale Stabilität sicherzustellen. Darum kündigt Microsoft heute fünf digitale Zusicherungen für Europa an. Dazu gehört der Ausbau unserer Cloud- und KI-Infrastruktur in Europa, um es all diesen Ländern möglich zu machen, ihre wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit mit diesen Technologien zu stärken. Dazu gehört aber auch eine klare Verpflichtung, Europas digitale Resilienz sicherzustellen – unabhängig von geopolitischen oder weltwirtschaftlichen Spannungen.
Als multinationales Unternehmen glauben wir an die transatlantischen Beziehungen, die wechselseitig Wirtschaftswachstum und Wohlstand fördern. Wir haben begrüßt, dass sich die Trump-Administration und die Europäische Union kürzlich auf ein Aussetzen von weiteren Tarif-Eskalationen geeinigt haben und über ein gegenseitiges Handelsabkommen verhandeln. Wir hoffen auf den Erfolg dieser Gespräche und dass sie sowohl das Thema der Zölle als auch der regulatorischen Handelshürden lösen können – ganz im Sinne der Empfehlungen des letzten Draghi-Reports.
Wir sehen es als unsere Aufgabe an, auf beiden Seiten des Atlantiks Arbeitsplätze zu schaffen, wirtschaftliche Chancen und Möglichkeiten zu eröffnen und Cybersicherheit zu stärken. Die folgenden fünf Zusagen – ganz wie die allerersten europäischen Versionen von Microsoft Word – sind ein weiterer großer Schritt in diese Richtung.
- Wir werden dabei helfen, ein breit aufgestelltes Cloud- und KI-Ökosystem in Europa zu bauen.
Wir wissen, dass die Staaten Europas ein breit aufgestelltes Cloud- und KI-Ökosystem der Weltklasse wollen und brauchen. Wir kündigen darum heute an, dass wir die Kapazitäten unserer europäischen Rechenzentren innerhalb der kommenden zwei Jahre um 40 Prozent vergrößern. Wir expandieren unser Rechenzentrums-Geschäft in 16 europäische Länder. Zusammen mit unseren bereits bestehenden Initiativen werden wir mit den heute bekanntgegebenen Vorhaben die Kapazität unserer Rechenzentren in Europa von 2023 bis 2027 mehr als verdoppeln. Damit werden wir Cloud-Dienste in mehr als 200 Rechenzentren auf dem gesamten Kontinent anbieten.
Diese Expansion wird eine wichtige Rolle für Europas Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit spielen. Wir glauben, dass die breite Nutzung von KI einer der wichtigsten Innovations- und Produktivitätstreiber des nächsten Jahrzehnts sein wird. So wie die Elektrizität und andere bereits eingeführte Querschnittstechnologien wird die Kombination von KI und Rechenzentren die nächste Stufe der Industrialisierung bringen. Zusammen werden sie echte Innovationschancen in der Wirtschaft und vor allem in der Fertigung eröffnen, nationale Gesundheitssysteme am Laufen halten, sichere Arbeit in Regierung und Verwaltung ermöglichen und digitale Bildungsangebote schaffen – und all das mit Daten und Prozessen hier vor Ort, unter der Kontrolle europäischer Gesetze und Verordnungen.
Public-Cloud–Rechenzentren. Unsere Public-Cloud–Rechenzentren sind eine Basis für das breit gefächerte Cloud-Ökosystem, zu dessen Unterstützung wir uns bekennen. Dies beinhaltet die Microsoft Cloud for Sovereignty, ein Paket an Technologien und Konfigurationen, das Regierungen und anderen Kunden dabei hilft, Azure in unseren Public-Cloud–Rechenzentren mit noch größerer Kontrolle über Speicherorte von Daten, Verschlüsselung und administrativem Zugang zu nutzen.
Sovereign–Cloud–Rechenzentren. Ein zweiter Aspekt in unserem diversifizierten Ansatz sind die Sovereign–Cloud–Rechenzentren. In Frankreich ist Microsoft eine Partnerschaft mit Capgemini und Orange eingegangen, die das Joint Venture Bleu gegründet haben. Im Sinne einer „Cloud de Confiance“ (Trusted Cloud), bietet Bleu eine breite Auswahl von Microsoft–Azure–Cloud-Dienstleistungen und Microsoft–365–Produktivitäts-Tools an – und zwar unter französischer Kontrolle. In Deutschland ist dank einer Partnerschaft zwischen Microsoft, SAP und Arvato Systems (einer Tochtergesellschaft von Bertelsmann) eine ähnliche Sovereign–Cloud-Initiative entstanden. Durch die SAP-Tochtergesellschaft Delos Cloud GmbH wird eine Sovereign–Cloud-Plattform für den deutschen Public Sector aufgebaut, die auf deutschen Rechenzentren gehostet und von deutschem Personal betrieben werden wird.
Unterstützung für europäische Cloud Provider. Als drittes werden wir mit europäischen Cloud-Anbietern zusammenarbeiten, um Microsoft–Software und –Services auf deren lokaler Cloud-Infrastruktur anzubieten. Diese Partnerschaft eröffnet europäischen Anbietern die Chance, Microsoft–Tools zu günstigeren Konditionen einzusetzen, als wir sie über Amazon und Google zur Verfügung stellen. Darüber hinaus entwickeln wir für diese europäischen Anbieter und Märkte neue, maßgeschneiderte Technologie- und Lizenz-Lösungen.
Aufkommende weitere Optionen. Angesichts der aktuellen geopolitischen Unabwägbarkeiten wissen wir, dass europäische Regierungen voraussichtlich weitere Optionen prüfen werden. Dazu gehört potenziell die staatliche Finanzierung lokaler europäischer Angebote. Wir wissen, wie wichtig ein diversifiziertes Technologie-Ökosystem ist, und verpflichten uns dazu, mit europäischen Teilnehmern aus dem gesamten Tech-Ökosystem zu kooperieren.
Respekt für europäische Gesetzgebung. Microsoft investiert jährlich eine zweistellige Milliardensumme in den Ausbau von Rechenzentren in ganz Europa. Diese Investitionen sind nicht mobil. Es sind permanente Strukturen, die lokaler Gesetzgebung, Richtlinien und den jeweiligen Regierungen unterliegen. Wie alle Bürger*innen, und auch alle Unternehmen, heißen wir nicht jegliche Entscheidung einer jeden Regierung automatisch gut. Microsoft respektiert und befolgt aber schon seit langem alle europäischen Gesetze, selbst dann, wenn richterliche Entscheidungen nicht in unserem Sinne ausfallen.
Wir verstehen, dass europäische Gesetzgebungen für all unsere Geschäfte in Europa gelten, genauso wie wir in den Vereinigten Staaten den dortigen lokalen Gesetzen Folge leisten – und ebenso den jeweiligen Gesetzen anderswo auf der Welt. Dazu gehören auch das europäische Wettbewerbsrecht und der Digital Markets Act. Wir sehen uns nicht nur dem Ausbau der europäischen digitalen Infrastruktur verpflichtet, sondern auch den europäischen Gesetzen, die Produkte und Dienstleistungen regulieren.
- Wir werden Europas digitale Resilienz aufrechterhalten, auch in Zeiten geopolitischer Volatilität.
Durch den Bau einer Europäischen Cloud für Europa verpflichtet sich Microsoft, Europa beim Navigieren der derzeitigen unklaren Situation in der Geopolitik und im Welthandel zu helfen und etwaige Risiken durch die Stärkung der digitalen Resilienz des Kontinents zu managen. Wir werden immer versuchen, eine Stimme der Vernunft zu sein, die die gemeinsamen Chancen und engen Bande über den Atlantik hinweg fördert. Wir sind davon überzeugt, dass es selbst während der aktuellen Dispute über Handels- und Tariffragen einen starken Konsens in Washington gibt, den kontinuierlichen Fluss digitaler Dienstleistungen von den Vereinigten Staaten nach Europa zu unterstützen.
Wir hören auch aufmerksam auf die Ansichten europäischer Regierungen und Spitzenpolitiker. Wir erkennen an, dass europäische Länder, ebenso wie andere Staaten in aller Welt, ihrer digitalen Infrastruktur von Grund auf vertrauen können müssen. Um dieses Vertrauen zu sichern, ergreifen wir die folgenden drei Schritte:
Eine europäische Cloud für Europa. Microsofts Hauptsitz befindet sich in den USA, aber wir bieten Cloud-Dienstleistungen in Europa durch Unternehmenseinheiten mit Sitz in Europa an. Um diese Verbindung zwischen Microsoft und Europa weiter zu zementieren, werden unsere Rechenzentren sowie die Vorstände unserer Unternehmenseinheiten von einem europäischen Board of Directors überwacht werden, das sich ausschließlich aus europäischen Staatsbürger*innen zusammensetzt und unter europäischen Gesetzen arbeitet.
Eine Zusage zur digitalen Resilienz. In dem unerwarteten Fall, dass wir von einer Regierung irgendwo auf der Welt angewiesen werden, unsere Cloud-Tätigkeiten in Europa auszusetzen oder ganz einzustellen, verpflichten wir uns, solche Maßnahmen mit allen uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln schnell und kraftvoll anzufechten – auch durch Rechtsstreitigkeiten vor Gericht. Durch die Aufnahme einer neuen europäischen Verpflichtung zur digitalen Resilienz in alle unsere Verträge mit europäischen Regierungen und der Europäischen Kommission wird diese Verpflichtung für die Microsoft-Corporation und alle ihre Tochtergesellschaften rechtsverbindlich.
Microsoft hat in der Vergangenheit nachweislich immer rechtliche Schritte eingeleitet, wenn dies zum Schutz der Rechte unserer Kunden und anderer Interessengruppen erforderlich war. Dazu gehören vier Klagen, die wir während der Amtszeit von Präsident Obama gegen die US-Exekutive eingereicht haben, unter anderem zum Schutz der Daten unserer Kunden in den Vereinigten Staaten und Europa. Außerdem haben wir in der ersten Amtszeit von Präsident Trump erfolgreich vor dem Obersten Gerichtshof der USA für die Rechte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Migrationshintergrund gekämpft. Wenn nötig, sind wir bereit, vor Gericht zu gehen.
Wir sind davon überzeugt, dass wir den kontinuierlichen Betrieb unserer Rechenzentren in Europa rechtlich gewährleisten können. Und wir sind bereit, unsere Überzeugung durch vertragliche Verpflichtungen gegenüber europäischen Regierungen zu untermauern.
Partnerschaften für Betriebskontinuität. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Microsoft jemals von einem Gericht aufgefordert werden sollte, seine Dienste in Europa einzustellen, werden wir europäische Partner benennen und Notfallvorkehrungen treffen, die die betriebliche Kontinuität garantieren. Wir sind bereits dabei, dies unseren Partnern in Frankreich und Deutschland mittels der Bleu und Delos Rechenzentren zu ermöglichen, und wir verfolgen entsprechende Arrangements für unsere Public–Cloud–Rechenzentren in Europa. Wir erstellen Backups unserer Quellcodes in sicheren Datenspeichern in der Schweiz und werden unseren europäischen Partnern rechtskräftige Zugangsrechte geben, so dass sie die Quellcodes in einem solchen Fall nutzen können.
- Wir werden die Privatsphäre europäischer Daten weiterhin schützen.
Microsoft steht seit langem an der Spitze bei der Entwicklung und Implementierung von technologischen Lösungen zum Schutz der Daten unserer Kunden. Wir geben unseren Kunden die Kontrolle darüber, wo ihre Daten gespeichert und bearbeitet werden, wie sie verschlüsselt und gesichert werden und wann Microsoft Zugang zu ihnen hat. Wir bieten unseren Kunden dafür robuste Lösungen für den gesamten Cloud Stack, von der Infrastruktur über die Plattform bis hin zu Software-as-a-Service, von Azure über Microsoft 365 bis hin zu Dynamics 365. Wir untermauern unsere technologischen Lösungen mit starken Vertragsvereinbarungen und, wie bereits oben erwähnt, wir werden die Rechte unserer Kunden auch vor Gericht verteidigen.
Das EU-Data-Boundary-Projekt. Im Rahmen unseres kontinuierlichen Engagements für Innovation haben wir vor kurzem die Umsetzung unseres EU-Data-Boundary-Projekts abgeschlossen. Damit haben europäische Kunden die Möglichkeit, ihre Daten in Europa zu speichern und verarbeiten zu lassen. Seit Januar 2024 können unsere europäischen Kunden aus dem gewerblichen und öffentlichen Sektor alle ihre Daten und Benutzerkennungen für die zentralen Cloud-Dienste von Microsoft – einschließlich Microsoft 365, Dynamics 365, Power Platform und Azure-Dienste – innerhalb der EU und der EFTA-Region speichern und verarbeiten. Vor drei Monaten schloss Microsoft das Projekt ab, wobei die EU Data Boundary auf Microsoft–Professional–Service–Daten aus technischen Support-Interaktionen ausgeweitet wurde. Besonders wichtig: Wir stellen diese Lösungen in allen unseren europäischen Cloud-Regionen und in unserem gesamten Tech-Stack zur Verfügung, von IaaS über PaaS bis hin zu SaaS, einschließlich M365 Copilot.
Zusätzliche Optionen für Sicherheit und Verschlüsselung. Zusätzlich zur EU Data Boundary bieten wir unseren europäischen Kunden mehrere Optionen zur Sicherung und Verschlüsselung ihrer Daten an. Unsere Confidential–Compute-Angebote in Azure verhindern, dass Dritte – einschließlich Microsoft selbst – auf Kundendaten zugreifen können, indem sicherstellt wird, dass die Daten in einer vertrauenswürdigen Umgebung verarbeitet werden, die allein der Kunde kontrolliert. Wir ermöglichen es Kunden, eine „Lockbox“ für ihre Daten in Azure, Dynamics 365 und Microsoft 365 zu erstellen; damit können sie Anfragen prüfen und genehmigen, bevor Microsoft auf ihre Daten für Kunden- und Service-Support zugreift. Mit Azure Key Vault und Microsoft Purview Customer Key ermöglichen wir unseren Kunden außerdem, ihre Daten mit Verschlüsselungstechnologie zu sichern, die sie, und nicht Microsoft, kontrollieren. Unsere Microsoft Cloud for Sovereignty bietet Kunden eine Reihe weiterer Werkzeuge zur Sicherung von Daten, zum Schutz vor unbefugtem Zugriff und zur Erfüllung rechtlicher Anforderungen.
Eine starke juristische Erfolgsbilanz. Zusätzlich zu den technischen Maßnahmen werden wir weiterhin für den Schutz der Rechte unserer europäischen Kunden kämpfen. Microsoft hat eine starke Erfolgsbilanz in den seltenen Gerichtsverfahren, bei denen wir europäische Daten vor unberechtigtem Zugriff schützen mussten. Wir haben uns stets gegen rechtliche Forderungen gewehrt, die im Widerspruch zum europäischen Recht stehen, und haben unsere Einwände bis zum Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten getragen. Im Jahr 2018 hat der US-Kongress als unmittelbare Folge von Rechtsstreitigkeiten, die Microsoft im Sinne unserer europäischen Kunden angestrengt hat, ein Gesetz verabschiedet, das uns garantiert, dass wir gegen Forderungen der US-Strafverfolgungsbehörden zum Zugriff auf europäische Daten Einspruch einlegen können, falls diese gegen EU-Recht verstoßen.
Wir haben unser Versprechen, die Daten unserer europäischen Kunden zu schützen, mit unseren Defending-Your-Data-Schutzmaßnahmen kodifiziert. Darin haben wir uns verpflichtet, jede behördliche Anfrage von Daten des öffentlichen Sektors oder von Unternehmenskunden in der EU anzufechten, wenn wir eine rechtliche Grundlage dafür haben. Diese Verpflichtung haben wir in unsere Kundenverträge aufgenommen und mit dem Versprechen untermauert, unsere Kunden zu entschädigen, wenn wir ihre Daten unter Verletzung des EU-Rechts weitergeben.
Neue Chancen für Innovationen. Heute verpflichten wir uns, die Lösungen weiter zu stärken und auszubauen, mit denen europäische Kunden ihre Daten kontrollieren und schützen können. Wir leiten neue Schritte ein, um unseren europäischen Kunden zuzuhören und sie zu konsultieren, damit wir auf dem umfassendsten und breitesten Angebot an Datenschutz-, Sicherheits- und Souveränitätslösungen aufbauen können, das ein Anbieter von Cloud-Diensten derzeit seinen Kunden in Europa anbietet. Wir werden in den kommenden Monaten über das Ergebnis der Konsultationen und die sich daraus ergebenden nächsten Schritte informieren.
Mehr Details zu den Datenschutz- und Compliance-Programmen von Microsoft finden Sie im Microsoft Trust Center.
- Wir werden stets helfen, Europas Cybersicherheit zu schützen und zu verteidigen.
Als im Jahr 2022 Krieg ausbrach, half Microsoft sofort dabei, die kritischen Daten und Technologiedienste der Ukraine in unsere Rechenzentren in Europa zu evakuieren. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Ukraine ihren digitalen Betrieb außerhalb der Reichweite von Marschflugkörpern und Luftangriffen fortsetzen konnte. Dies veranschaulicht in vielerlei Hinsicht die Rolle, die ein breites Netz von Rechenzentren nicht nur für die digitale, sondern auch für die allgemeine Widerstandsfähigkeit eines Landes und eines Kontinents spielt.
Ununterbrochener, erstklassiger Schutz der Cybersicherheit. Wir haben nicht nur die Daten des Landes geschützt, sondern den ukrainischen Behörden und Bürger*innen auch sofort geholfen, ihr Land vor russischen Cyberangriffen zu schützen. Seit Beginn des Krieges hat Microsoft der Ukraine mehr als 500 Millionen US-Dollar an kostenloser technologischer und finanzieller Unterstützung zur Verfügung gestellt und diese Unterstützung bis heute aufrechterhalten. Ohne Unterbrechung haben wir der NATO, der Ukraine und anderen europäischen Regierungen Unterstützung im Bereich der Cybersicherheit geleistet, unter anderem durch den Austausch von Informationen über Cybersicherheit-Bedrohungen, den Schutz von Wahlen und die Unterbindung von Angriffen auf europäische Regierungen und Unternehmen sowie Bürger*innen.
Neue Maßnahmen zum Schutz vor neuen Bedrohungen. Mehr als drei Jahre nach Beginn des Krieges in der Ukraine sehen sich die europäischen Regierungen und Länder ständigen Cyberangriffen aus Russland, China, Iran und Nordkorea ausgesetzt. Da diese Bedrohungen immer zahlreicher und raffinierter werden, sind ein starker Schutz und eine gute Koordinierung im Bereich der Cybersicherheit wichtiger denn je – ebenso wie die Fähigkeit, schnell auf regionale Anforderungen zu reagieren. Aus diesem Grund kündigen wir heute die folgenden Maßnahmen im Bereich der Cybersicherheit an, denen in den kommenden Wochen weitere folgen werden.
Ein neuer Deputy Chief Information Security Officer für Europa. Heute hat unser Chief Information Security Officer (CISO) Igor Tsyganskiy angekündigt, dass wir einen neuen Deputy CISO für Europa als Teil des Microsoft Cybersecurity Governance Council ernennen werden. Diese hochrangige Führungskraft wird Sicherheitsfragen von Microsoft in Europa verantworten. Den Council haben wir vergangenes Jahr ins Leben gerufen und es besteht aus unserem Global CISO und Deputy Chief Information Security Officers (Deputy CISOs), die jeden unserer Technologiedienste vertreten. Dieser Rat überwacht die Cyber-Risiken, den Schutz und die Einhaltung von Vorschriften in allen Regionen und Bereichen des Unternehmens.
Die Ernennung eines Deputy CISO für Europa spiegelt die Bedeutung und den globalen Einfluss der EU-Cybersicherheitsvorschriften sowie das Engagement des Unternehmens wider, diese Erwartungen zu erfüllen und zu übertreffen, um der Cybersicherheit in der gesamten Region Priorität einzuräumen. Diese neue Position wird direkt an den CISO von Microsoft berichten. Der Deputy CISO für Europa wird für die Einhaltung aktueller und neuer Cybersicherheitsvorschriften in Europa verantwortlich sein, einschließlich des Digital Operational Resilience Act (DORA), der NIS 2-Richtlinie und des Cyber Resilience Act (CRA). Diese Gesetze werden nicht nur in den EU-Märkten, sondern weltweit transformativ wirken, und Microsoft ist aktiv dabei, sich darauf vorzubereiten.
Neue Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen des Cyber Resilience Act. Wir glauben, dass der CRA die regulatorische Landschaft als neuer „Goldstandard“ für Cybersicherheit umgestalten wird, ähnlich wie es die DSGVO für den Datenschutz getan hat. Wir werden auf der Arbeit unserer Secure Future Initiative aufbauen und zusätzliche Ressourcen für die Einhaltung des CRA bereitstellen. Die Fristen rücken näher und wir werden unsere jahrelange Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, mit Industriepartnern und Kunden bei der Umsetzung des CRA fortsetzen. Wir sehen uns unserer Rolle als Mitglied der Expertengruppe der Europäischen Kommission für die Cybersicherheit von Produkten mit digitalen Elementen verpflichtet.
Zu diesem Zweck wird Microsoft weiterhin mit Interessengruppen über eine Reihe von CRA-Themen zusammenarbeiten. Dazu gehören etwa die Meldung von Vorfällen und Schwachstellen, Security-by-Design-and-Default, bewährte Praktiken der Cybersicherheit und die Verbesserung der Open-Source-Sicherheit und -Bescheinigung. Wir werden unsere Innovationen, die die Umsetzung der grundlegenden Sicherheitsanforderungen der CRA unterstützen, weitergeben, um den europäischen Wirtschaftsakteuren zu helfen, sich ebenfalls auf die Einhaltung des CRA vorzubereiten.
Sicherheit ist die Basis für Vertrauen. Um dieses Vertrauen aufrechtzuerhalten, werden wir eine unabhängige Prüf-Instanz damit beauftragen, unsere Verpflichtungen gegenüber Europa zu verifizieren und zu validieren. Wir wissen, dass Menschen nur Technologien nutzen, denen sie vertrauen. Deshalb werden wir zusätzliche Ressourcen zur Beschleunigung unserer CRA-Compliance einsetzen und uns zu einer unabhängigen Validierung verpflichten.
- Wir werden zur Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit Europas beitragen, auch im Bereich Open Source.
Unsere Grundsätze für den Zugang zu KI. Wir wissen, wie wichtig es ist, den offenen Zugang zu unserer KI- und Cloud-Plattform und -Infrastruktur in ganz Europa zu gewährleisten – auch für die Open-Source-Entwicklung. Aus diesem Grund haben wir im vergangenen Jahr eine Reihe von Prinzipien für den Zugang zu KI bekannt gegeben und werden diese Verpflichtungen in den kommenden Monaten noch weiter ausbauen.
„Open Access“ in ganz Europa. Diese Grundsätze haben dafür gesorgt, dass unsere Azure-KI-Plattform und -Infrastruktur für eine Vielzahl von Geschäftsmodellen offen ist – sowohl open source als auch proprietär. Wir hosten aktuell mehr als 1.800 KI-Modelle. Die meisten dieser Modelle sind Open-Source-Modelle, etwa von den in Europa ansässigen KI-Entwicklern Mistral und Hugging Face. Diese sind alle über öffentliche APIs verfügbar, um die Interoperabilität zu erleichtern. Das bedeutet, dass Kunden wählen können, welche Modelle sie verwenden und wo sie ihre KI-gestützten Lösungen aufbauen wollen: auf Azure, in einer anderen Public Cloud oder in ihrem eigenen Rechenzentrum. Schließlich ermöglichen wir unseren Kunden, ihre Daten zu exportieren und zu übertragen. Letztes Jahr haben wir die Gebühren für die Übertragung von Daten abgeschafft, wenn Kunden zu einem anderen Cloud-Anbieter wechseln wollen.
Ein Fundament für die europäische Wettbewerbsfähigkeit. Im vergangenen Jahr konnten wir beobachten, wie europäische Start-ups, etablierte Unternehmen und andere Organisationen den offenen Zugang zu den von uns bereitgestellten Modellen und Tools nutzten, um in der neuen KI-Wirtschaft innovativ zu sein, zu wachsen und zu konkurrieren. Dazu gehören Technologie-Start-ups wie Factorial in Spanien, die KI-gestützte Automatisierungslösungen für Personaler entwickeln, iGenius in Italien, das KI-Lösungen für regulierte Branchen herstellt, und Visma in Norwegen, das KI-Tools für Unternehmen in Bereichen wie Buchhaltung, Gehaltsabrechnung und Rechnungsstellung anbietet. Dazu gehört auch das Institut Curie in Frankreich (zur Erforschung neuer Krebstherapien), UBS in der Schweiz (zur Entwicklung der Zukunft des Bankwesens) und Heineken in den Niederlanden (zur Steigerung der Mitarbeiterproduktivität).
Aufbau einer europäischen Infrastruktur für die Zukunft Europas
Wir sind uns darüber im Klaren, dass Microsoft sich weiterhin darauf konzentrieren muss, seine „Betriebslizenz“ in jedem Land Europas zu verdienen und aufrechtzuerhalten. Bei Rechenzentren und digitaler Technologie fängt das vor Ort an und geht bis hin zu Beamtinnen und Beamten mit Verantwortlichkeiten über den ganzen Kontinent.
Seit wir vor 42 Jahren die erste Version von Microsoft Word nach Europa gebracht haben, hat digitale Technologie die Arbeitsweise der Menschen in vielerlei Hinsicht verändert. Wenn wir in die Zukunft blicken, dann sind wir sicher, dass das zweite Quartal des 21. Jahrhunderts noch größere Veränderungen bringen könnte. Künstliche Intelligenz ist das wohl mächtigste Werkzeug in der Geschichte der Menschheit. Und wie bei allen Werkzeugen wird es einige geben, die versuchen, KI in eine Waffe zu verwandeln.
Mehr denn je kommt es für uns darauf an, Europa dabei zu helfen, diese neue Technologie so zu nutzen, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents gestärkt wird. Wir werden dafür mit allen Unternehmen – ob klein oder groß – zusammenarbeiten. Es ist unsere Aufgabe, Regierungen, gemeinnützige Organisationen und Open-Source-Entwickler auf dem gesamten Kontinent zu unterstützen. Und wir müssen den europäischen Verantwortlichen genau zuhören, die europäischen Werte respektieren und die europäischen Gesetze einhalten. Wir sind entschlossen, all dies so gut wie nur möglich zu leisten.
Als wir Anfang des Monats den 50. Geburtstag von Microsoft feierten, wurde wieder deutlich, dass unsere langjährige Präsenz in Europa ein Dreh- und Angelpunkt unseres Erfolgs ist. Europa war gut zu uns. Unsere Unterstützung für Europa war immer unerschütterlich – und wird es auch bleiben.